
Anhaltspunkte für Eltern
Grundsätzlich müssen Mund-, Nasen- und Rachenräume hergestellt, das heißt operativ voneinander getrennt werden, um die Funktionen und Druckregulationen zu normalisieren, die für Atmen, Schlucken, Sprechen und Sprache notwendig sind.
Dies ist sofort – wenn auch zeitlich begrenzt – durch die Anpassung einer Mund-Nasen-Trennplatte (Gaumenplatte) möglich. In vielen Behandlungszentren gehört die Mund-Nasen-Trennplatte vom ersten Tag an zum Behandlungskonzept.
Für eine Mund-Nasen-Trennplatte spricht die Tatsache, dass eine frühe Trennung der Mund- von den Nasenhöhlen bewirkt wird und sich die Zunge nicht mehr in die Nasenfehlbildung einlagern kann. Die damit erreichten verbesserten Bewegungskräfte der Zunge fördern Wachstum und Entwicklung der Oberkiefersegmente.
In allen Regionen müssen die betroffenen Gewebestrukturen – Schleimhaut, Muskulatur, Knorpel- bzw. Knochenhaut sowie die äußere Haut – einzeln verschlossen werden.
Im Bereich Gaumen und innere Nase sollte zunächst der Nasenboden mit Anschluss an die Nasenscheidewand als obere Schicht zur Nase hin gebildet werden. Anschließend erfolgt die Nachbildung des Gaumengewölbes durch Verbindung der Gaumenschleimhaut der beiden betroffenen Seiten. Die Gewebepräparation erfolgt immer mukoperiostal.
Im Bereich des zahntragenden Fortsatzes am Oberkiefer wird in gleicher Weise verfahren. Die knochenbildende Schleimhaut (Mukoperiost) wird abgehoben und strukturgerecht (nach nasal, palatinal und vestibulär) mit der Gegenseite vereinigt werden. Nicht immer, aber in vielen Fällen, kann dadurch eine spätere Knochentransplantation vermieden werden.
Die äußere Nase, Oberlippe und der Mundvorhof werden so gebildet, dass die Lippen- und Wangenringmuskulatur in ihrer dynamischen Bewegung nicht behindert werden.
Die richtige Funktion bei der Segel- und Rachenfehlbildung ist nur durch dreischichtigen Verschluss mit Muskelverlagerung möglich.
Ab Geburt sollten die Kinder phoniatrisch, pädaudiologisch und/oder hals-, nasen- und ohrenärztlich untersucht und begleitet werden, da in ca. 95 % der Ohren im Alter von sechs Lebensmonaten ein Paukenerguss vorliegt. Dann muss ein kleiner Schnitt im Trommelfell erfolgen, das Sekret abgesaugt und ein Paukenröhrchen zur Belüftung des Mittelohres eingesetzt werden.
Logopädische Beratung und Betreuung sollte schon vor der ersten Operation erfolgen. Die Förderung der Mundmotorik, die bislang nie normal sein konnte, steht hierbei im Vordergrund (spez. Therapiekonzepte z.B. nach Castillo-Morales kommen zur Anwendung).
Entscheidungshilfen
Warum sollten sich Eltern für eine Behandlung in Siegen entscheiden?
- Wir haben eine sehr geringe Komplikationsrate bei den Operationen: Das Risiko von Restlöchern, die aufgrund von Wundheilungsstörungen auftreten, liegt unter 1%.
- Das Behandlungskonzept sieht kein Verbleiben von planmäßigen Restöffnungen zwischen Mund und Nase vor bei einer insgesamt geringen Zahl an notwendigen Operationen je betroffenem Kind.
- Bildung von weitestgehend normalen anatomischen Formen auch in der Nase sowie im Nasenrachenraum
- Regelmäßiges Erreichen von einer guten bis sehr guten funktionellen Ästhetik
- Ganzheitliche Betreuung und Beratung des Kindes sowie der Eltern
- Hohe OP-Frequenz des Operateurs (3-5 Operationen pro Woche)
- Sehr gute post-operative Nachsorge auf einer der Kinderstationen und bei Notwendigkeit auch auf der Kinderintensivstation
- Auf die Belange dieser Patientengruppe spezialisierte Kindernarkoseärzte.
- Kindgerechte Schmerztherapie
- Unterbringung in Elternteil-Kind-Zimmern – für gewöhnlich allein. Oftmals ist auch die Unterbringung des zweiten Elternteiles möglich.
- Bei Bedarf erfolgt eine sozial-medizinische Beratung.
- Bei Bedarf erfolgt eine psychologische Unterstützung.
- Ein bewährtes Kompetenzzentrum, das seit nahezu 20 Jahren an der Kinderklinik etabliert ist.
Terminvereinbarung
Termine für das LKGN-Kompetenzzentrum werden nur noch direkt über die Klinik vergeben.