
Gesundheits- und Kinderkrankenpflege
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen
Im Krankheitsfall sind Kinder vom Säuglings- und Kleinstkindalter bis zum Jugendlichen sowie die sozialen Bezugspersonen auf professionelle Pflege durch examinierte Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen angewiesen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, sind für die professionell Pflegenden vielfältige Qualifikationen in den verschiedenen Handlungsfeldern der DRK-Kinderklinik von Bedeutung.
Dazu gehört, dass diese sich regelmäßig fort- und weiterbilden um jeweils auf dem pflegewissenschaftlich aktuellsten Stand zu sein. Die Pflegeprozessplanung sowie Beratung, Anleitung und Unterstützung von zu pflegenden Menschen und ihrer Bezugspersonen und die Einleitung lebensnotwendiger Sofortmaßnahmen bis zum Eintreffen der Ärztin oder des Arztes gehören zu den eigenverantwortlich auszuführenden Aufgaben der Pflegekräfte.
Kernaufgaben, mit dem Ziel, dem Kind und Jugendlichen in seinem jeweiligen Entwicklungstand und den daraus resultierenden Bedürfnissen angemessen zu begegnen:
- die professionelle Beziehung zum Patienten / Eltern / Angehörigen aufzubauen und zielgerichtet zu strukturieren
- eine Perspektivenbeweglichkeit zu entwickeln, die auch die Übernahme jener Perspektive zulässt, die dem eigenen Erleben und Wahrnehmungsgeschehen nicht entspricht
- eine fürsorgliche und helfende Haltung zum Kind und dessen Bezugspersonen einzunehmen
- den pflegespezifischen Auftrag in der Elternarbeit anzunehmen und professionell zu gestalten
- Beratung und Anleitung der Eltern (Bezugspersonen) in den Pflegeplan zu integrieren, Laienpflege von professioneller Pflegearbeit abzugrenzen und die jeweilig spezifischen Rollengestaltungen zuzulassen und aktiv auszugestalten
- im multiprofessionellen Team den eigenen Berufsauftrag auszufüllen und eine gemeinsame Zielsetzung mit den Patienten und dessen Bezugspersonen zu entwickeln
- abweichendes Verhalten und Erleben als Ausdrucksformen psychischer Erkrankungen zu akzeptieren
- Kooperationen zwischen unterschiedlichen beteiligten professionellen Berufsgruppen und den pflegenden Laien unter einer gemeinsamen Zielsetzung zu ermöglichen
- innerhalb einer angemessenen Zeit eine professionelle Beziehung zum Patienten und dessen Bezugspersonen aufzubauen und zu stabilisieren
- positive systemimmanente Bewältigungsstrategien wahrnehmen und zielgerichtet zu fördern
- Konflikte und Überlastungsphänomene frühzeitig zu erkennen und mögliche Lösungswege aufzuzeigen
- Kooperations- und Koordinationsprozesse im therapeutischen Team zu ermöglichen
- die besonderen Ressourcen des soziales Netzes zu erkennen, zu fördern und für den Pflegeprozess im Sinne einer individuellen Ausgestaltung von Pflege zu nutzen.